Engpässe sind nie gut. Ob im Verkehr oder im PC: Wird es an einzelnen Stellen eng, kommt weniger durch. Im Beispiel des Straßenverkehrs sind es weniger Autos, bei eurem Rechner kommen weniger Daten dorthin, wo sie hinkommen sollen. Ein Bottleneck am PC (engl. für „Flaschenhals“) liegt also vor, wenn euer System durch eine oder mehrere Komponenten ausgebremst wird.

    So findet man Bottlenecks im System

    Welche Komponente das schwächste Glied darstellt, ist oftmals gar nicht so leicht herauszufinden. Abgesehen von offensichtlichen Schwachstellen, kommt es auch auf den konkreten Anwendungsbereich an. Dazu ein Beispiel: Wird ein Ryzen 5 5600X mit einer GeForce RTX 4080 Super kombiniert, würde man auf den ersten Blick die CPU als Bottleneck ausfindig machen. Denn die GPU ist in diesem Fall deutlich leistungsstärker als der Prozessor. In niedrigen Auflösungen wie 1080p ist das auch ausschlaggebend. Denn die CPU wird hier deutlich weniger FPS generieren können als die Grafikkarte und bremst damit aus. Erhöht man die Auflösung jedoch auf 4K/UHD, liefern selbst vermeintlich schwächere CPUs genügend Bilder pro Sekunde, weil die GPU stark beansprucht wird. Das gilt zumindest in anspruchsvollen Titeln wie Alan Wake 2, Cyberpunk 2077 etc.

    Will man es genau wissen, kommt man daher nicht um Tests herum. In Benchmarks kann man die Auslastung der jeweiligen Komponente ablesen. Hat die CPU etwa eine Auslastung von 65%, die GPU aber bereits über 90%, liegt der Bottleneck bei der Grafikkarte und umgekehrt. Allerdings kommt es auch hier wiederum auf das jeweilige Spiel an. Es macht daher also Sinn, bei der Auswahl auf ein ausgewogenes Konzept zu setzen. Denn eins ist klar: Jedes System hat ein Bottleneck und damit eine Schwachstelle. Fürs Gaming liegt diese im besten Fall bei der Grafikkarte.

    Einzelne PC-Bottlenecks

    Bei Bottlenecks denkt man meistens an die CPU oder Grafikkarte. Dabei können in eurem System alle möglichen Komponenten betroffen sein. Je nach Hardware, hat dies mehr oder weniger Auswirkungen auf die Leistung – beim Gaming also in messbaren Bildern pro Sekunde.

    CPU-Bottleneck

    Am bekanntesten dürfte der bereits angesprochene CPU-Bottleneck sein, bei dem euer Prozessor die Grafikkarte ausbremst. Die CPU hat in diesem Fall nicht genug Leistung, um Daten in der notwendigen Geschwindigkeit an die GPU weiterzuleiten. Die Grafikkarte „langweilt“ sich also, da sie mehr Daten verarbeiten könnte, als ihr vom Prozessor zur Verfügung gestellt werden. Diese Art des Bottlenecks tritt vor allem in niedrigeren Auflösungen wie Full HD auf. Hier ist die Belastung der Grafikkarte geringer, da weniger Pixel gerendert werden müssen. In diesem Szenario ist die GPU also nicht die Engstelle. Die CPU ist hier gefordert, so viele Bilder wie möglich zu generieren und kommt je nach Leistung früher oder später an ihre Grenzen. 
    Intel Core i3-12100F
    Budget CPU
    • Günstiger Prozessor
    • Gaming möglich
    • 4 Kerne für Produktivität nicht genug
    AMD Ryzen 5 5600X
    Budget CPU
    • 6 Kerne auch für Produktivität geeignet
    • Gaming-Perfomance
    • Preis-Leistung
    • AM4 als „alte“ Plattform
    • Kein DDR5 möglich
    Intel Core i5-12400
    Einsteiger CPU
    • 6 Kerne auch für Produktivität geeignet
    • DDR5-Unterstützung
    • Könnte noch etwas günstiger sein
    AMD Ryzen 7 5800X
    Einsteiger CPU
    • 8 Kerne für Produktivität
    • 30% schneller als Core i5-12400 (Produktivität)
    • Nur DDR4-Unterstützung
    AMD Ryzen 7 7700
    Mittelklasse CPU
    • 8 Kerne für Produktivität
    • AM5-Plattform und damit DDR5-Unterstützung
    • Stromverbrauch
    • Preis-Leistungs-Verhältnis
    • Gaming-Leistung „nur“ wie Ryzen 5 5800X3D
    Intel Core i5-13600KF
    Mittelklasse CPU
    • 12 Kerne (6 P-Cores, 8 E-Cores)
    • Für Produktivität bis zu 30% schneller als Ryzen 7 7700
    • LGA 1700-Sockel wird vss. 2025 ersetzt
    • Stromverbrauch
    AMD Ryzen 7 7800X3D
    High-End CPU
    • Gute Gaming-Perfomance dank L3-Cache (96 MB)
    • Mit 8 Kernen auch fürs Arbeiten geeignet
    • AM5-Plattform inkl. DDR5-Unterstützung
    • Kommt ohne Kühler
    Intel Core i7-13700K
    High-End CPU
    • 16 Kerne (8 P-Cores, 8 E-Cores) für Produktivität
    • Solide Gaming-Perfomance
    • LGA1700-Plattform wird ersetzt
    • Stromverbrauch
    Intel Core i9-13900KF
    Ultra CPU
    • Satte 24 Kerne (8 P-Cores, 16 E-Cores) für produktives Arbeiten
    • Gute Gaming-Perfomance
    • LGA1700-Plattform wird ersetzt
    • Stromverbrauch
    AMD Ryzen 9 7950X3D
    Ultra CPU
    • 16 Kerne für produktives Arbeiten
    • Gute Gaming-Perfomance
    • AM5-Plattform
    • Stromverbrauch
    • Preis

    GPU-Bottleneck

    Umgekehrtes Szenario. Der Prozessor kann Daten schneller an die Grafikkarte senden, als diese sie verarbeiten kann. Die CPU „wartet“ also auf die GPU, bis diese die vorherigen Bilder gerendert hat. Je höher Auflösung und Grafikeinstellungen, desto eher wird die Grafikkarte die Schwachstelle sein. Denn mehr Pixel und Effekte führen zwangsläufig zu einer höheren GPU-Belastung. In einem ausgewogenem Gaming-PC ist die Grafikkarte stets der Bottleneck, da alle anderen Komponenten auf diese abgestimmt wurden. 
    Radeon RX 6600
    Budget-GPU
    • Solide Leistung in Full HD
    • Günstiger Einstieg ins Gaming
    • Geringer Stromverbrauch
    • 8 GB Videospeicher nicht
      zukunftssicher

    Der günstige Einstieg ins Gaming für wenig Geld. Für Full HD bei niedrigen bis mittleren Grafikeinstellungen.

    Radeon RX 6700 XT
    Einsteiger-GPU
    • Gute Leistung in Full HD
    • 12 GB Videospeicher
    • Top Preis-Leistungs-Verhältnis
    • Raytracing-Leistung

    Einsteiger-GPU für Full HD. WQHD mit Upscaling möglich, auch in höheren Grafikeinstellungen.

    Radeon RX 7700 XT
    GPU bis 500 € (Rasterizing)
    • Gute Leistung in WQHD
    • 12 GB Videospeicher
    • Raytracing-Leistung

    Mittelklasse-GPU für den Einstieg in WQHD. Für Raytracing weniger geeignet.

    GeForce RTX 4060 Ti
    GPU bis 500 € (Raytracing)
    • Gute Leistung in WQHD
    • 16 GB Videospeicher
    • Relativ hoher Stromverbrauch

    Für den Einstieg in WQHD mit zukunftssicherem Videospeicher. Auch für leichtes Raytracing geeignet.

    Radeon RX 7800 XT
    GPU für WQHD (Rasterizing)
    • Perfekt für WQHD
    • 16 GB Videospeicher zukunftssicher
    • Top Preis-Leistungs-Verhältnis
    • Raytracing-Leistung

    Mittelklasse-GPU für WQHD mit viel Leistung fürs Geld und ausreichend hohem Videospeicher für künftige Games.

    GeForce RTX 4070 Super
    GPU für WQHD (Raytracing)
    • Perfekt für WQHD
    • Raytracing-Leistung
    • Stromverbrauch
    • 12 GB Videospeicher

    Sehr gut geeignet für WQHD mit solidem Raytracing. Features wie Frame Generation sorgen für hohen Leistungszuwachs.

    Radeon RX 7900 XT
    GPU bis 1.000 € (Rasterizing)
    • Guter Einstieg in 4K
    • 20 GB Videospeicher
    • Raytracing-Leistung

    Für den Einstieg in (natives) 4K mit hohem Videospeicher. Für Raytracing zwar nur bedingt geeignet, dafür gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

    GeForce RTX 4070 Ti Super
    GPU bis 1.000 € (Raytracing)
    • Guter Einstieg in 4K
    • Raytracing-Leistung
    • 16 GB Videospeicher
    • Relativ teuer

    Solide Grafikkarte für 4K mit guter Raytracing-Leistung, auch in höheren Grafikeinstellungen.

    Radeon RX 7900 XTX
    GPU für 4K (Rasterizing)
    • Gute Leistung in 4K
    • 24 GB Videospeicher sehr üppig
    • Preis-Leistung
    • Raytracing-Leistung

    Flagschiff von AMD für Gaming in 4K und Videospeicher für die nächsten Spielegenerationen.

    GeForce RTX 4080 Super
    GPU für 4K (Raytracing)
    • Gute Leistung in 4K
    • Raytracing-Leistung
    • 16 GB Videospeicher zukunftssicher
    • Stromverbrauch
    • Teuer

    Sehr gute Leistung in 4K und auch für Raytracing/Pathtracing hervorragend geeignet.

    RAM

    Auch der Arbeitsspeicher kann eine Schwachstelle sein. Dabei kann unterschieden werden zwischen der Größe, Geschwindigkeit und Latenz. Mittlerweile sind 16 GB RAM Standard. Weniger sollten in keinem Gaming-PC verbaut sein, genau genommen in keinem Rechner. Weiter kann zwischen DDR4 und DDR5 gewählt werden. Meistens rechtfertigt der marginale Leistungszuwachs von DDR5 gegenüber DDR4 nicht die höheren Anschaffungskosten wie etwa ein entsprechendes Mainboard und CPU. Allerdings macht sich die Geschwindigkeit schon bemerkbar: Es ist eben ein Unterschied, ob ich ein 3.200 MHz-Kit oder 5.600 MHz verbaut habe. Allerdings kommt es hier auch wiederum auf das Spiel an: Bei Strategiespielen ist die CPU-Auslastung meist höher. Schnellerer Speicher kann dazu führen, dass der Prozessor besser arbeitet und ein paar FPS mehr zu sehen sind. Die Latenz, also ob CL30, 36 oder 40 sollte zur CPU passen. Also bei AMD-Prozessoren in der Regel eine niedrigere Latenz wählen.

    Temperatur

    Auch die Temperaturentwicklung in deinem Gehäuse und den einzelnen Komponenten kann eine Schwachstelle sein und dein komplettes System ausbremsen. Wenn deine CPU im Leerlauf bereits mit über 80 Grad läuft, kann die Wärmeentwicklung bei Auslastung schnell in einen nachteiligen Bereich laufen. Ab einer gewissen Schwelle fängt eure CPU nämlich an, die Leistung herunterzufahren, um Schäden zu vermeiden. Dieses sog. CPU-Throttling oder thermische Drosselung beginnt meist ab 90 bis 100 Grad. Abhilfe kann hier ein besserer Lüfter sein. Auch die Erneuerung der Thermalpaste kann ausschlaggebend sein, wenn diese über Jahre nicht erneuert wurde. Um zu prüfen, wie heiß eure CPU wird, könnt ihr Software wie z.B. HW-Monitor nutzen.

    Monitor

    Warum sollte mein Monitor ein Bottleneck sein? Ein Beispiel an der Bildwiederholrate: Deine Grafikkarte könnte 140 FPS rendern, dein Monitor hat aber nur eine Bildwiederholrate von 60 Hz und kann somit auch nur 60 Bilder pro Sekunde darstellen. Und schon hast du ein Bottleneck.
    AOC Agon Pro AG276QZD
    Budget OLED-Monitor
    • Günstiger Einstieg in OLED
    • Hohe Bildwiederholrate 240 Hz
    • Matte Displayoberfläche
    Dell Alienware AW2725DF
    Bester OLED für WQHD (Preis)
    • Solides HDR
    • Glossy Displayoberfläche
    • Preis-Leistung
    • Niedrige Grundhelligkeit
    • Kein HDMI 2.1
    MSI MPG 271QRX
    Bester OLED für WQHD
    • Hohe Spitzenhelligkeit für HDR
    • Hohe Bildwiederholrate 360 Hz
    • Scharfer Text dank QD-OLED
    • Stromversorgung über USB-C (90 Watt)
    • KVM-Switch + HDMI 2.1
    • Preis für WQHD hoch
    ASUS ROG Swift PG32UCDM
    Bester 4K OLED
    • Hervorragendes HDR
    • 4K und 32 Zoll optimal
    • QD-OLED für bessere Textdarstellung
    • Stromversorgung über USB-C (90 Watt)
    • 2x HDMI 2.1
    • Hoher Preis
    Dell Alienware AW3225QF
    Bester 4K OLED (Preis)
    • Erstklassiges HDR
    • QD-OLED für bessere Textdarstellung
    • 2x HDMI 2.1
    • Top Preis-Leistungs-Verhältnis
    • Curved gefällt nicht jedem
    • USB-C für Stromversorgung fehlt
    Dell Alienware AW3423DWF
    Bester Ultrawide OLED
    • Ultrawide sorgt für hohe Immersion
    • Tolles HDR
    • Preis
    • Leichte Farbsäume bei Textdarstellung
    • Keine Features wie HDMI 2.1
      und USB-C Stromversorgung

    Empfehlung

    Zur Vermeidung von Bottlenecks macht es unserer Meinung nach am meisten Sinn, sich dem Problem von der Nutzungsweise her zu nähern: Wer in 4K spielt, sollte zunächst an die Grafikkarte denken, da diese in hohen Auflösungen wesentlich mehr zu tun hat als die CPU. Letztere darf zwar auch bei 4K nicht zu schwach sein, ist aber in diesem Szenario nicht der Dreh- und Angelpunkt. Wer in 1080p spielt und hohe Framerates will, der braucht ab einem gewissen Punkt auch eine entsprechende CPU, denn meistens wird die Grafikkarte hier durch einen zu schwachen Prozessor ausgebremst. Hat man in Anbetracht der eigenen Nutzungsweise zwischen diesen beiden Komponenten ein gewisse Harmonie hergestellt, kann man sich die Temperaturen und RAM anschauen.

    Für eine erste Annäherung gibt es Bottleneck-Rechner , anhand derer ihr einen ersten Anhaltspunkt für einen potenziellen Engpass ermitteln könnt. In der Praxis sollte man sich jedoch nicht ausschließlich auf solche Rechner verlassen und zumindest Benchmarks mit einbeziehen. So ist am ehesten gewährleistet, dass die Komponenten für den konkreten Anwendungsbereich ausgeglichen sind.

    AUCH INTERESSANT

    Posten