Der Prozessor ist das Gehirn deines Computers. Je nachdem, wo deine Anforderungen liegen, benötigst du eine mehr oder weniger leistungsstarke CPU. Dabei spielt es unter anderem eine Rolle, ob du deinen PC ausschließlich fürs Gaming verwenden oder damit auch rechenintensive Anwendungen nutzen möchtest, wie etwa Videobearbeitung. Falls du wissen möchtest, worauf du beim Kauf eines neuen Prozessors achten musst, springe gerne zunächst hierher, wo die wesentlichen Faktoren erläutert werden.
Budget CPU
Intel Core i3-12100F
Der Intel Core i3-12100F bietet eine solide Leistung für grundlegende Aufgaben und einige leicht anspruchsvollere Anwendungen. Ausgestattet ist die CPU mit 4 Kernen (3,3 GHz bis 4,3 GHz) und 8 Threads, wobei das “F” bedeutet, dass keine Grafikeinheit integriert ist. Er ist eine gute Wahl für den Einstieg ins Gaming und ist in der Lage, Web-Browsing, Office-Aufgaben sowie leichtes Multitasking zu bewältigen. Kompatibel ist die CPU mit DDR5-Speicher (bis zu 2.400 MHz, DDR-4800) und DDR4-Speicher (bis zu 1.600 MHz, DDR4-3200). Besonders interessant macht den i3-12100F sein unschlagbarer Preis von unter 100 €. Mit einem geeigneten Mainboard, wie beispielsweise dem ASRock B660M Pro RS , kommt man mit einem günstigen 16 GB DDR4-Speicherkit (z.B. Corsair VENGEANCE LPX ) auf einen Gesamtpreis von ca. 250 €. Nicht schlecht für die Basis deines Budget-PCs.
Sofern du eher auf schnellen DDR5-Speicher setzen möchtest und dir die Möglichkeit offenhalten willst, den i3-12100F bis hin zum Core i9 upzugraden, solltest du zu einem B760 Mainboard wie beispielsweise dem MSI B760 Tomahawk Wifi und einem entsprechendem Speicher-Kit greifen.
AMD Ryzen 5 5600X
Solltest du deinen PC nicht nur fürs Gaming, sondern auch für Produktivität verwenden wollen, ist der AMD Ryzen 5 5600X mit seinen 6 Kernen (3,5 GHz bis 4,4 GHz) und 12 Threads die etwas bessere Wahl im Budget-Bereich. Der Ryzen 5 5600X kostet mit rund 140 € zwar etwas mehr als der i3-12100F, dafür bekommst du allerdings 6 statt 4 Kerne und bist damit besser gerüstet für Videobearbeitung, 3D-Rendering und High-End-Gaming. Allerdings lässt sich der Ryzen 5 5600X im Gegensatz zum i3-12100F nicht mit DDR5-Speicher kombinieren, sondern lediglich mit DDR4-Speicher (bis zu 1.600 MHz, DDR4-3200). Da der Ryzen 5 5600X auf der AM4-Plattform läuft, kann später über ein Upgrade auf den Ryzen 5800X3D bzw. 5900X oder 5950X nachgedacht werden. Die letzten beiden eignen sich dabei eher dafür, die Leistung im Produktivitätsbereich weiter zu steigern.
Für den Ryzen 5 5600X empfiehlt sich als Mainboard das ASRock B550M-HDV mit AM4-Sockel. Mit dem entsprechenden DDR4-Speicher kommt man damit preislich sogar noch etwas besser weg als mit dem i3-12100F-Bundle.
Einsteiger CPU
Intel Core i5-12400
Mit etwas mehr Budget, bekommt man mit dem Intel Core i5-12400 eine gute Leistung sowohl für Gaming als auch für Produktivitätsaufgaben, insbesondere wenn es um Mainstream-Anforderungen geht. Der i5-12400 verfügt über 6 Kerne (2,5 GHz bis 4,4 GHz) und 12 Threads. Mit knapp 150 € bekommst du bei anspruchsvollen Games eine um bis zu 32% bessere Leistung als beim i3-12100F. Mit seinen 6 Kernen ist der i5-12400F im Vergleich zum i3-12100F auch die bessere Wahl, wenn es um Video- und Bildbearbeitung, 3D-Modellierung und anderen rechenintensiven Aufgaben geht.
Als Mainboard eignet sich das MSI PRO B760-P WiFi (DDR4) oder das MSI B760 Gaming Plus Wifi (DDR5). Gepaart mit 16 GB Crucial DDR5-Speicher bekommst du für rund 350 € ein solide Grundlage für deinen Gaming- und Produktivitätsrechner.
AMD Ryzen 7 5800X
Bei der Gaming-Perfomance ungefähr gleich auf liegt der AMD Ryzen 7 5800X. Nur in Ausnahmefällen schneidet der i5-12400F besser ab. Mit seinen 8 Kernen (3,8 GHz bis 4,7 GHz) und 16 Threads ist der Ryzen 7 5800X auf jeden Fall dann die bessere Wahl, wenn dir die Performance für rechenintensive Aufgaben wichtig ist. Hier liefert die CPU bis zu 30% mehr Leistung als der i5-12400F, ist mit rund 180 € aber auch etwas teurer. Der Nachteil des Ryzen 7 5800X liegt allerdings darin, dass du mit dieser CPU weiterhin im Sockel AM4 unterwegs bist und dir beim nächsten Upgrade ein Plattformwechsel bevorsteht. Außerdem läuft die AMD-CPU lediglich mit DDR4-Speicher, während der i5-12400F (auch) schnelleren DDR5-Speicher unterstützt.
Mit einem günstigen B550 Mainboard, etwa dem MSI MPG B550 Gaming Plus und preiswerten 16 GB RAM von GSkill schaffst du dir hier mit 340 € ebenfalls eine gute Grundlage für einen Rechner, der gute Leistungen beim Gaming bietet und für Video- und Bildbearbeitung eine solide Wahl ist.
Mittelklasse CPU
AMD Ryzen 7 7700
In der Mittelklasse angelangt ist der AMD Ryzen 7 7700 eine erstklassige Wahl, da du hier eine solide Leistung sowohl im Gaming als auch im Produktivitätsbereich erhältst. Dafür verantwortlich sind seine 8 Kerne (3,8 GHz bis 5,3 GHz) und 16 Threads, die dir bei Dingen wie Video- und Bildbearbeitung das Leben angenehmer machen. Die Gaming-Perfomance liegt übrigens mit der des Ryzen 5800X3D gleichauf, wobei dieser noch auf dem alten AM4-Sockel läuft. Mit dem Ryzen 7 7700 machst du den Sprung auf die AM5-Plattform, kannst schnelleren DDR5-Speicher kombinieren (bis zu 6.000 MHz, DDR5-5200) und kannst damit mindestens noch zwei CPU-Generationen genießen, ohne über den nächsten Sockel-Wechsel nachdenken zu müssen. Außerdem benötigt der Ryzen 7 7700 relativ wenig Strom, was ihn in Anbetracht steigender Energiepreise zu einer vorzugswürdigen CPU macht. Hinzukommt, dass die CPU bei einem Preis von 329 € mit einem optisch schicken Wraith Prism Kühler geliefert wird.
Als Mainboard passt das ASUS TUF Gaming B650-Plus WiFi und 32 GB Corsair VENGEANCE DDR5-Speicher mit niedriger Latenz. Damit kostet dich das Bundle insgesamt rund 650 €, wofür du eine tolle Leistung bekommst, die nächsten Jahre deine Ruhe hast und du sowohl Gaming und Produktivitätsaufgaben mit Spaß angehen kannst.
Intel Core i5-13600KF
Ab diesem Preispunkt hat auch Intel mit dem i5-13600KF einiges zu bieten. Das “K” bedeutet, dass der Multiplikator für das Übertakten freigeschaltet ist. Damit deutet der Suffix bereits darauf hin, dass hier eine hohe Leistung im Raum steht. Mit seinen insgesamt 14 Kernen eignet sich der i5-13600KF ausgezeichnet für das produktive Arbeiten, wobei sich diese aufteilen in 8 Perfomance-Kerne (sog. P-Cores, 3,50 GHz bis 5,10 GHz) und 4 Efficiency-Kernen (sog. E-Cores, 2,6 GHz bis 3,9 GHz). Hinzukommen ganze 20 Threads. Damit liefert der i5-13600KF im Vergleich zum Ryzen 7 7700 bis zu 30% mehr Perfomance für rechenintensive Aufgaben, da die E-Cores hier besonders nutzbar sind. Allerdings ist die CPU im Vergleich zum Ryzen 7 7700 auch deutlich hungriger, was die Leistungsaufnahme betrifft. Der etwas geringere Preis von knapp 305 € dürfte durch den höheren Stromverbrauch relativ schnell unbeachtlich werden. Hinzukommt, dass der i5-13600KF auf dem LGA1700-Sockel läuft und dieser tendenziell ab dem Jahr 2025 durch den neuen Sockel LGA 1851 abgelöst wird. Damit ist der i5-13600KF weniger zukunftssicher als der Ryzen 7 7700. Solange Dinge wie Video- und Bildbearbeitung, 3D-Rendering oder sonstige rechenintensive Aufgaben (deutlich) im Vordergrund stehen, sollte wohl eher zum Ryzen 7 7700 gegriffen werden.
Als Mainboard ist das ASUS ROG Strix B760-F Gaming Wifi eine gute Wahl. Mit 32 GB Corsair VENGEANCE DDR5-Speicher liegt das Bundle preislich bei dem Ryzen 7 7700-Bundle. Wie gesagt, solltest du hier jedoch den höheren Stromverbrauch berücksichtigen.
High-End CPU
AMD Ryzen 7 7800X3D
Wenn Gaming dein Hauptanwendungsbereich ist, führt im oberen Leistungsspektrum nichts am AMD Ryzen 7 7800X3D vorbei. Mit seinen 8 Kernen (4,2 GHz bis 5,0 GHz) und 16 Threads eignet er sich zwar auch für produktive Aufgaben. Doch mit dem L3-Cache von 96 MB lässt der Ryzen 7 7800X3D gerade PC-Spieleherzen höher schlagen und läuft in einigen Fällen 20% schneller als der Intel Core i7-13700KF. Der Vorteil liegt auch hier wieder in dem neuen Sockel AM5 und der damit einhergehenden Zukunftssicherheit. Mit knapp 400 € hat der Ryzen 7 7800X3D zudem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, auch wenn hier kein CPU-Kühler mitgeliefert wird.
Als Hauptplatine kommt für den Ryzen 7 7800X3D das ASUS ROG STRIX B650E-F Gaming Wifi in Betracht, kombiniert mit bewährtem 32 GB Corsair VENGEANCE RGB DDR5-RAM kommst du mit diesem High-end-Bundle auf 800 €. Eine Grundlage, die sich sehen lassen kann.
Intel Core i7-13700K
Für Produktivität ist allerdings der Intel Core i7-13700K mit seinen 16 Kernen die (etwas) bessere Wahl, worunter sich sich 8 P-Cores (3,4 GHz bis 5,3 GHz) und 8 E-Cores (2,5 GHz bis 4,2 GHz) befinden. Daneben bietet die CPU 24 Threads. Nachteil ist hier allerdings wieder die in Aussicht gestellte Aktualisierung der LGA1700-Plattform. Zudem verbraucht der i7-13700KF beim Gaming deutlich mehr Strom als der Ryzen 7 7800X3D. Wem das nichts ausmacht, findet in Verbindung mit dem MSI Z790 Gaming PRO Wifi Mainboard und 32 GB Corsair VENGEANCE RGB DDR5-RAM ein tolles Bundle, das sich in Spielen nicht verstecken muss und ein guter Partner fürs produktive Arbeiten ist.
Ultra CPU
Intel Core i9-13900KF
In der Königsklasse ist der mächtige Intel Core i9-13900KF die Wahl. Mit 24 Kernen, davon 8 P-Cores (3,0 GHz bis 5,4 GHz) und 16 E-Cores (2,2 GHz bis 4,3 Ghz) und 32 Threads rennt der i9-13900KF anderen CPUs lachend davon. Mit ausgezeichneter Gaming- und Produktitivätsperfomance lässt das Top-Modell kaum Wünsche offen. Einziger Wehrmutstropfen ist der relativ hohe Stromverbrauch und der sich abzeichnende Plattformwechsel von Intel (ab 2025 LGA1851 statt LGA1700). Bei einem Preis von 589 € sollte man dies in seine Entscheidung mit einfließen lassen.
Gepaart mit einem ASUS ROG Strix Z690-F Gaming Wifi Mainboard und 32 GB Crucial Pro RAM bügelst du für 1.000 € jedes noch so anspruchsvolle Game weg – entsprechende Grafikkarte vorausgesetzt. Dass du hier exzellente Leistung für Dinge wie Videobearbeitung und 3D-Rendering erhältst, dürfte auf der Hand liegen.
AMD Ryzen 9 7950X3D
AMD liefert mit dem Ryzen 9 7950X3D mit seinen 16 Kernen (4,2 GHz bis 5,7 GHz) und 32 Threads ähnlich gute Werte wie der i9-13900KF, bei erheblich geringerem Stromverbrauch. Dafür kostet der 7950X3D aber auch nochmal eine gute Schippe mehr. Dafür wiederum erhältst du besseren Plattform-Support (AM5), was im Komplettpaket mehr für den Ryzen sprechen dürfte.
Als Mainboard ist das MSI MPG X670E Carbon WiFI zu empfehlen, das bereits PCIe 5.0 unterstützt. In Kombination mit 32 GB Crucial Pro RAM kommst du hier auf rund 1.000 €, wirst dafür aber über Jahre deine Ruhe haben und keine Kompromisse machen müssen, wenn es um schiere Perfomance geht. Nicht zu vernachlässigen ist bei deiner Entscheidung auch der relativ geringe Stromverbrauch.
Beste Prozessoren 2023/2024: Häufige Fragen beantwortet
AUCH INTERESSANT
