Logitech G Pro X 2 Lightspeed

    UVP 269,00 €

    „Druckvoller Klang mit einem Mikrofon, dass dem Preis nicht gerecht wird.“

    Vorteile
    • Druckvoller Klang
    • Gute Gegnerortung
    • Sehr komfortabel
    • Ersatzohrpolster aus Memory-Schaumstoff
    • Übersichtliche Software
    Nachteile
    • Mikrofon okay, aber für den Preis zu schwach
    • Keine Klangprofile für einzelne eSports-Titel

    Das Logitech G Pro X 2 Lightspeed ist der Nachfolger des Ende 2020 erschienenen G Pro X Lightspeed. Während dieses aktuell für ca. 140 € zu haben ist, muss man für das G Pro X 2 über 200 € hinlegen. Mal abgesehen davon, dass Logitech die unverbindliche Preisempfehlung bei 269 € sieht. Mit steigendem Preis steigen jedoch auch die Erwartungen. Finden wir heraus, ob sich das G Pro X 2 lohnt.

    Technische Daten

    Das G Pro X 2 wirbt mit einem Wandler aus sogenanntem Graphene. Dabei handelt es sich um ein Material aus Kohlenstoff, das äußerst stabil ist und dennoch ein sehr leichtes Gewicht hat. Das soll zu weniger Klangverzerrungen führen und die Genauigkeit erhöhen. Außerdem hat sich die Akkulaufzeit mit bis zu 50 Stunden gegenüber dem Vorgänger deutlich erhöht, da das G Pro X Lightspeed lediglich eine Akkulaufzeit von bis zu 20 Stunden hat.

    Logitech G Pro X 2 Logitech G Pro X
    Treiber 50 mm Graphene 50 mm Hybrid-Mesh
    Freqzenbereich 20 Hz – 20 KHz 20 Hz – 20 KHz
    Akkulaufzeit Bis zu 50 Stunden Bis zu 20 Stunden
    Verbindungstyp 2,4 GHz + Bluetooth 2,4 GHz + Bluetooth
    Rauschunterdrückung Nein Nein
    Virtueller Surround-Sound DTS 2.0 DTS 2.0
    Gewicht 345 g 320 g
    Preis (UVP/Straße) 269 € / 210 € 139 € / 130 €

    Design, Verarbeitung und Komfort

    Das Design des Logitech G Pro X 2 ist dem des Vorgängers zum Verwechseln ähnlich, wobei die neuere Version professioneller und erwachsener aussieht. In schwarz gehalten und ohne RGB-Beleuchtung macht das G Pro X 2 weiterhin einen sehr guten Eindruck.

    Wenn man das Headset in den Händen hält, spürt man die Wertigkeit. Denn der Kopfbügel wurde aus Stahl gefertigt, das Gabelstück aus Aluminium. Das Kopfpolster besteht aus weichem Memory-Schaumstoff und ist zudem mit Kunstleder überzogen. Ebenfalls aus Kunstleder sind die Ohrpolster, die ausreichend dick sind und damit ein gutes Tragegefühl geben. Wer auf Kunstleder mit warmen und schwitzigen Ohren empfindlich reagiert, kann die Ohrpolster gegen die im Lieferumfang zusätzlich enthaltenen Ohrpolster aus Memory-Schaumstoff tauschen. Der Stoff ist atmungsaktiver, nimmt dem G Pro X 2 jedoch etwas von seinem recht druckvollen Klang. Der Wechsel der Ohrpolster ist zudem etwas fummelig.

    Der Tragekomfort ist trotz des recht hohen Gewichts sehr gut. Das G Pro X 2 liegt angenehm auf dem Kopf, weder zu locker noch zu stramm. Die Größe lässt sich anhand der vorhandenen Markierungen gut einstellen. Auch nach Stunden drückt nichts.

    Bedienung

    Zum Starten wird der Power-Knopf umgelegt. Das G Pro X 2 meldet sich mit einem kurzen Sound und zeigt über eine integrierte LED den Akkustand an. An der linken Ohrmuschel gibt es ein Lautstärkerad, eine Taste zum Stummschalten des Mikrofons und ein Ladeanschluss über USB-C. Daneben befindet sich eine Taste, um neben Funk weitere Geräte per Bluetooth zu verbinden. Über die selbe Taste wird dann auch zwischen Funk und Bluetooth gewechselt.

    Alles ist gut erreichbar, während man das Headset auf dem Kopf hat. Das Rad zum Einstellen der Lautstärke ist groß genug und weiß man erst einmal, in welcher Reihenfolge sich die Tasten befinden, ist die Bedienung intuitiv.

    Auf der rechten Ohrmuschel befindet sich ein 3,5 mm Klinkenanschluss, falls der Akku mal leer gehen sollte und keine Zeit fürs Aufladen ist.

    Akkulaufzeit und Konnektivität

    Bei bis zu 50 Stunden Akkulaufzeit sollte es jedoch kaum vorkommen, dass das G Pro X 2 keinen Akku mehr hat. Das dürfte bei den meisten Spielern mehrere Wochen dauern. Gegenüber dem Vorgänger ist das ein deutlicher Sprung nach vorne, der nach bis zu 20 Stunden bereits wieder aufgeladen werden musste.

    Die Verbindung erfolgt über Funk mit 2,4 GHz – Logitech nennt das Lightspeed – und über Bluetooth. So lässt sich das Headset per USB Adapter am PC oder der Konsole nutzen und per Bluetooth mit dem Smartphone. Der Wechsel zwischen beiden Verbindungen geht über die Bluetooth-Taste am Headset schnell und ohne Probleme.

    Software des Logitech G Pro X 2 Lightspeed

    Um Einstellungen am G Pro X 2 vornehmen zu können, muss G HUB installiert werden. Bereits im Installationsprozess kann ausgewählt werden, ob Surround Sound und Blue Voice (dazu gleich mehr) aktiviert werden soll.

    In G HUB selbst kann der Klang dann individuell eingestellt werden. Entweder greift man hier auf Standardeinstellungen zurück oder man nutzt den Equalizer, der eine Bandbreite von 80 – 6600 Hz hat. Es können jedoch auch Klangprofile von anderen Nutzern heruntergeladen werden. Es gibt leider keine eigens für bestimmte Spiele entwickelten Klangprofile, was angesichts der Zielgruppe des G Pro X 2 sinnvoll wäre. Dafür gibt es universelle Einstellungen unter anderem für Shooter und für das Genre MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) wie beispielsweise League of Legends.

    Soundqualität

    Wie weiter oben bereits angedeutet, wirbt Logitech beim G Pro X 2 mit Wandlern aus Graphene, wodurch die Klanggenauigkeit zunehmen und Verzerrungen verringert werden sollen. Beides ist im eSports wichtig, da Augenblicke Spiele entscheiden können.

    Im Test ist der Klang schön druckvoll und sorgt für eine angenehme Tiefe, wobei Mitten und Höhen nicht verloren gehen. Denn in FPS-Shootern wie Apex Legends oder Counter-Strike 2 kann man gegnerische Schritte sehr gut wahrnehmen und in ihrer Entfernung einschätzen. Das funktioniert sowohl in die Ferne als auch in Gebäuden, in denen Gegner über und unter einem durch die Gegend rennen. Ob das neue Material der Wandler einen ausschlaggebenden Faktor darstellen, können wir subjektiv nicht beurteilen. Schade ist, dass Logitech keine differenzierten Klangprofile für einzelne eSports-Titel liefert. Man muss also selbst mit dem Equalizer experimentieren, um für das jeweilige Spiel die besten Einstellungen zu finden. Alternativ kann man Klangprofile anderer Nutzer herunterladen.

    Wichtig für diejenigen, die eher zu den Ohrpolstern aus Memory-Schaumstoff greifen wollen: Der Tragekomfort ist zwar angenehmer, doch der Klang wird durch die leichtere Isolierung des Materials etwas heller und verliert an Volumen.

    Alles in allem ist der Klang überzeugend, bedarf für kompetitive Spieler jedoch hier und da noch etwas Feinschliff.

    Surround Sound mit DTS 2.0

    Neben dem reinen Stereo Sound gibt es die Möglichkeit, virtuellen Surround Sound zu aktivieren. Im Test wirkt in diesem Modus alles noch etwas kräftiger und immersiver. Allerdings ist das hier und da auch mal zu viel des Guten, wenn etwa in Warhammer 40.000: Darktide unendlich viele Gegner um einen herum angreifen und das G Pro X 2 manches überbetont. Doch das ist generell ein Problem von virtuellem Klang. Für die meisten Spieler dürfte der reine Stereo Sound die bessere Wahl sein, zumal sich das Gaming-Headset nach eigener Namensgebung an ambitionierte Spieler richtet und Profis in der Regel ohne Surround Sound besser zurechtkommen. Für Filme und ähnliches würden wir den Surround Sound des G Pro X 2 gegenüber dem Stereo jedoch bevorzugen.

    Mikrofon

    Kommen wir zum Mikrofon. Das hat Logitech tatsächlich vom Vorgänger unverändert übernommen. Das ist erstmal nichts schlechtes, denn für damalige Verhältnisse war die Mikrofonqualität des G Pro X Lightspeed für ein Gaming-Headset erstaunlich gut. Doch 4 Jahre nach dem Release hat sich einiges am Markt getan und Headsets der Konkurrenz wie das Razer BlackShark V2 Pro oder das Beyerdynamic MMX 300 haben die Messlate mit ihrer sehr guten Mikrofonqualität höher gelegt. Und an diese kommt das G Pro X 2 Lightspeed nicht heran.

    Die Sprachqualität dürfte für die meisten zwar ausreichen, da das Mikrofon weder blechern überträgt noch großartig verzerrt. Doch die Stimmübertragung ist nicht so natürlich, wie bei den beiden anderen genannten Headsets. Da hilft es auch nicht, Blue Voice zu aktivieren. Man kann hier zwar noch ein wenig nachhelfen, doch das Ausgangsmaterial ist zu dünn, um es auf ein hohes Niveau zu heben.

    Fazit zum Logitech G Pro X 2 Lightspeed

    Das Logitech G Pro X 2 Lightspeed ist ein solides Gaming-Headset, das einen druckvollen, überzeugenden Klang liefert. Allerdings bleibt das Mikrofon hinter den Erwartungen zurück und kann nicht mit der Qualität anderer Gaming-Headsets im gleichen Preissegment mithalten. Trotzdem überzeugt das G Pro X 2 als Gesamtpaket, denn die Verarbeitungsqualität, der Lieferumfang inklusive Ersatzohrpolster und die durchdachte Software gleichen vieles aus. Wer an die Mikrofonqualität nicht die höchsten Ansprüche stellt oder ein extra Mikrofon hat, wird auch beim Preis von etwas mehr als 200 € mit dem Logitech G Pro X 2 glücklich werden.

    Als Alternative bietet sich der Vorgänger zu einem Preis von derzeit ca. 140 € an. Das Logitech G Pro X Lightspeed ist weiterhin ein gutes Gaming-Headset. Zwar liefert es weniger kraftvollen Klang als der Nachfolger, doch das Preis-Leistungs-Verhältnis kann sich sehen lassen.

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