Steelseries Arctis Nova Pro Wireless

    UVP 319,99 €

    „Sehr schönes Klangbild und wuchtiger Sound mit unendlicher Akkulaufzeit.“

    Vorteile
    • Detailreicher Klang
    • Unbegrenzte Akkulaufzeit, da zwei Akkus vorhanden
    • Solides Mikrofon
    • DAC mit vielen Einstellmöglichkeiten
    Nachteile
    • Preis

    Ein gutes Gaming-Headset hat seinen Preis. Doch sind die ca. 300 €, die man derzeit für das Steelseries Arctis Nova Pro Wireless ausgeben muss, nicht etwas zu viel des Guten? Wir haben das Headset einem ausgiebigen Test unterzogen.

    Akkordeon Inhalt
    Wandler 40mm
    Akkulaufzeit 22 + 22 Stunden (Schnellladefunktion)
    Bluetooth Ja
    Noise Cancelling Ja
    Kompatibilität PC, X-Box / Playstation, Nintendo Switch, Smartphones
    Gewicht 336g
    Preis (UVP/Straße) 379,99 € / ca. 300 €

    Design, Komfort und Verarbeitung

    Das Arctis Nova Pro Wireless sieht nicht aus wie ein gewöhnliches Gaming-Headset. Es ist nicht klobig, nicht verspielt und kommt ohne RGB-Beleuchtung aus. Das schlichte Design überzeugt und dürfte auch Nicht-Gamer ansprechen. Insgesamt wirkt alles sehr edel. Mit dem Headset kannst du daher auch deine Teams-Calls wahrnehmen, ohne schräge Blicke zu ernten. Und wenn du das Mikrofon nicht brauchst, kannst du es einfach in die Ohrmuschel einfahren und dezent verstecken.

    Mit 336g ist das Arctis Nova Pro Wireless kein Leichtgewicht, aber mit anderen Gaming-Headsets vergleichbar. Beispielsweise hat das Beyerdynamic MMX 300 ein Gewicht von 332g, das Logitech G Pro X Wireless bringt sogar 370g auf die Waage. Das Arctis Nova Pro hat jedoch – wie die beiden anderen Gaming-Headsets – eine gute Gewichtverteilung, so dass die Kopfhörer trotzdem recht komfortabel sind. Aber dennoch kein Vergleich etwa zu den Bose QuietComfort 35 II, die mit 235g äußerst angenehm zu tragen sind. Natürlich sind Gaming-Headsets nicht zuletzt aufgrund des Mikrofonarms immer etwas schwerer als “normale” Headsets.

    Durch das integrierte Kopfband lässt sich das Arctis Nova Pro auf drei verschiedene Größen einstellen, womit das Headset stabil auf dem Kopf sitzt. Im Test drückten die Ohrpolster jedoch dann zu stark auf den Ohren, wenn das Kopfhörerband zu locker eingestellt wurde. Also im Zweifel, eine stärkere Spannung wählen, auch wenn das Kopfhörerband dann auf dem Kopf leicht zu spüren ist. Hat man seine richtige Einstellung gefunden, ist das Headset über Stunden und langen Gaming-Sessions sehr komfortabel. Im Sommer und bei hohen Temperaturen macht sich allerdings das Kunstleder bemerkbar, wodurch empfindliche Menschen warme Ohren bekommen können.

    Für den ein oder anderen störend sind die in den Ohrmuscheln zur Geräuschunterdrückung eingebauten Mikrofone. Im Test war das kein Problem. Falls dich die beiden ANC-Mikrofone jedoch stören, gibt es auf Amazon dickere Ohrpolster, die vom Hersteller WickedCushions eigens für das Nova Pro Wireless entwickelt wurden. Damit wird der Abstand zwischen den ANC-Mikrofonen und deinem Ohr vergrößert. Einziger Nachteil ist, dass das Headset damit klobiger aussieht.

    Alles in allem sind die Verarbeitung und der Komfort top. Das MMX 300 von Beyerdynamic ist im Vergleich aber noch mal eine Ecke komfortabler, was vor allem an den Ohrpolstern aus Velour liegt. Dafür haben diese aber auch weniger Bass.

    Soundqualität

    Der Sound des Arctis Nova Pro Wireless überzeugt mit kräftigem Bass und tollem Surround-Sound, dem sog. Spatial 360°. Normalerweise ist der durch Software simulierte virtuelle Raumklang nie die erste Wahl, insbesondere in FPS-Games. Denn meistens funktioniert hier der normale Stereo-Sound besser. Aber Steelseries schafft es mit seiner Software, das Surround-Sound wirklich Spaß macht und nicht etwa Explosionen überbetont und dadurch Schritte von Gegnern verschluckt werden. Letztere lassen sich sehr gut orten und werden vor allem deutlich früher bemerkbar, als bei anderen Gaming-Headsets. Hier liegt das Arctis Nova Pro Wireless subjektiv leicht (!) hinter dem Beyerdynamic MMX 300, wobei das Jammern auf sehr hohem Niveau ist. Für ein Wireless-Headset gibt es derzeit nichts vergleichbares.

    Mit der Sonar-App können zudem diverse Einstellungen am Sound vorgenommen werden. Neben dem Equalizer und der Konfiguration des virtuellen Raumklangs können Presets für unterstützte Spiele ausgewählt werden. Nutzt man etwa die Voreinstellung für Apex Legends wird das Klangbild heller, es gibt weniger ablenkende Tieftöne und man kann sich mehr auf das Wesentliche konzentrieren. Schritte sind dadurch noch isolierter wahrnehmbar, was für ambitionierte Multiplayer-Spieler einen echten Mehrwert liefert.

    Sonar Equalizer und Spatial Audio beim Arctis Nova Pro Wireless
    Sonar und Spatial Audio
    Sonar Software Apex Legends Preset
    Klang-Preset für Spiele

    Bedienung und Software

    Das Arctis Nova Pro Wireless wird per mitgliefertem DAC an den PC oder die Konsole via USB angeschlossen.

    Während du bei der Verbindung mit der Konsole nur eingeschränkte Einstellmöglichkeiten hast (dazu weiter unten mehr), kannst du über den PC in der Sonar-App Anpassungen am Sound etc. vornehmen. Dabei lassen sich unterstützte Spiele einstellen.

    Die Basisstation ist nicht nur dafür da, um das Headset mit dem PC oder der Konsole zu verbinden. Du kannst damit auch die Lautstärke regulieren, zwischen Presets wechseln und dir bestimmte Werte anzeigen lassen. Beim Anschluss an die Konsole kannst du durch Drücken des Lautstärkerads zwischen den Kanälen wechseln.

    Mit der Sonar-App lässt sich das DAC so konfigurieren, das bestimmte Daten abgelesen werden können. Beispielsweise kannst du dir die Temperatur von deiner Hardware anzeigen lassen. Auch Spielwerte, etwa von Counter-Strike 2 oder Apex Legends können eingeblendet werden. Das ist ein sehr cooles Feature, das leider nur PC-Nutzern vorbehalten ist. Auf der PS5 gibt es diese Möglichkeit leider nicht.

    Active Noice Cancelling: Reicht aus

    Schön ist, dass das Headset mit aktiver Geräuschunterdrückung ausgestattet ist und mittels in den Ohrmuscheln integrierter Mikrofone Umgebungsgeräusche herausgefiltert werden. Während das bei Mainstream-Kopfhörern mittlerweile zum guten Ton gehört, ist die Technik bei Gaming-Headset in der Regel nicht vorhanden. Damit ist das hier bereits in Plus. Allerdings darf hier auch nicht zu viel erwartet werden. Das Noice-Cancelling ist im Vergleich zu dem des Bose QuietComfort 35 II relativ schwach. Einzig gleichförmige Geräuschte werden relativ gut gefiltert, wie etwa die Lüftung vom PC. Punktuelle Geräusche wie das Tippen auf der Tastatur oder Stimmen werden jedoch weniger gut ausgeblendet. Für (lange) Zugfahrten ist das nicht so gut. 

    Damit bleibt das Arctis Nova Pro Wireless eher ein Headset für Zuhause. Da das Noice-Cancelling jedoch nicht der entscheidende Faktor ist, lässt sich das gut verkraften.

    Mikrofon

    Das Mikrofon lässt sich bei Bedarf aus der Ohrmuschel ziehen und macht einen soliden Eindruck. Die Stimme kommt klar und unverzerrt beim Gegenüber an. Durch den mitgelieferten Popschutz werden aufdringliche Töne wie lautes Schnaufen oder Husten zuverlässig verringert. Doch ein Gaming-Headset muss noch etwas mehr können, gerade, weil während des Spielens Geräusche wie das Tippen auf der Tastatur oder Mausklicks prominent werden. Das kann gerade im Multiplayer für Teammitglieder sehr störend sein. Steelseries verspricht derartige Hintergrundgeräusche softwareseitig mittels KI-Geräuschunterdrückung um bis zu 25 dB zu reduzieren. Im Test waren insbesondere Tastaturgeräusche weiterhin hörbar, allerdings deutlich weniger stark als ohne Geräuschunterdrückung.

    Damit kann man leben. Wer mehr will, muss zu einem dezidierten Mikrofon inklusive Mikrofonarm greifen. Schade ist, dass auf der PS5 mangels Software die Geräuschunterdrückung nicht funktioniert. Die Geräusche, die ein Controller verursacht, fallen tendenziell jedoch weniger stark ins Gewicht als die einer Tastatur. Im Gesamtergebnis ist das Mikrofon ganz solide.

    Fazit zum Arctis Nova Pro Wireless

    Das Steelseries Arctis Nova Pro Wireless ist derzeit das beste kabellose (!) Gaming-Headset. Nur das Beyerdynamic MMX 300 hat eine noch etwas bessere Soundqualität und ein besseres Mikrofon, kommt dafür aber mit 3,5 mm Klinkenkabel.

    Du solltest daher zum Arctis Nova Pro Wireless greifen, wenn du

    • keine Lust auf Kabel und ggf. extra Soundkarte hast
    • nicht streamst, da hier ein dezidiertes Mikrofon oftmals die bessere Wahl ist
    • das Headset nicht im Zug benutzen willst, da das Noice-Cancelling dafür weniger gut geeignet ist
    • auf Premium-Qualität wert legst und den hohen (Straßen-)Preis von derzeit ca. 300 € nicht scheust.

    Hier kannst du das Steelseries Arctis Nova Pro Wireless kaufen:

    Steelseries Arctis Nova Pro Wireless Headset Abbildung
    Steelseries Arctis Nova Pro Wireless
    Multi-System (Auswahl)
    Steelseries Arctis Nova Pro Wireless Headset Abbildung
    Steelseries Arctis Nova Pro Wireless
    X-Box

    AUCH INTERESSANT

    Posten